Hautpflege

Unser größtes Organ – die Haut und ihre Gesundheit sind von zentraler Bedeutung für unser Wohlbefinden. Insbesondere gilt dies für pflegebedürftige oder ältere Menschen, denn deren Haut kann durch Bettlägerigkeit und Inkontinenz besonders beeinträchtigt sein.
Denn, was man häufig vergisst ist, dass die Haut wichtige Aufgaben erfüllt, wie den Schutz vor physikalischen oder chemischen Reizen, dem Verlust von Wärme und Wasser und vor dem Eindringen von Mikroorganismen. Um dies zu leisten, muss unsere Haut natürlich gesund und unversehrt sein.

Zu den bedeutendsten Risikofaktoren gehören:
– Alter
– Ernährung
– Pflegegewohnheiten
– Durchblutungssituation der Haut
– Hauttemperatur
– Mobilität
– Reizaufnahme und -antwort im perianalen Bereich
– Hautkonstitution

Gehören Patienten oder Angehörige zu diesen Risikogruppen, ist es wichtig, die Haut stetig zu beobachten und sie vorbeugend zu pflegen. Unter einer guten Hautpflege versteht man im Allgemeinen zwei relativ einfach umsetzbare Punkte: eine sanfte Reinigung und das einer feuchtigkeitsspendenden Substanz.

Dabei ist darauf zu achten, dass lediglich ein dünner Film des feuchtigkeitsspendenden Hautcreme aufgetragen wird. Größere Mengen des Produkts hingegen verhindern den Wärmeaustausch und verstopfen die Poren, was die Haut zusätzlich belastet.

Insbesondere die Haut von Menschen mit Inkontinenz ist andauernd Belastungen ausgesetzt, da die Hautbarrierefunktion durch die ständige Feuchtigkeit bedroht wird. Die Haut quillt auf, wird durchlässiger und dadurch verletzlicher. Darüber hinaus können Mikroorganismen und Enzyme in den Ausscheidungen den epidermalen Schutzmantel angreifen.

Das Einwirken von Urin und Stuhl auf die Haut für einen längeren Zeitraum stellt für die Haut eine Belastungsprobe dar. Denn unablässige Feuchtigkeit auf der Haut und Änderungen des Haut-pH-Wertes von sauer nach alkalisch (7–10) reduzieren den hauteigenen Schutzfilm. Die Veränderung des pH-Wertes lässt sich durch Abbauprodukte des Urins erklären, wie Ammoniak und durch im Stuhl enthaltene Enzyme.

Bei Patienten, die gleichzeitig Urin- und Stuhlinkontinenz haben, werden diese eiweißspaltenden Enzyme verstärkt aktiviert, was eine weitere Durchlässigkeit der obersten Hautschicht bewirkt. Weitere Ursachen einer veränderten Schutzbarriere der Haut sind Hornschichtquellung durch Feuchtigkeit und die Einwirkung von Pflegeprodukten.